Hintergrund

Klimawandel und Klimaschutz

Weltweit werden vor allem seit der Industrialisierung und der damit einhergehenden Steigerung des Lebensstandards zunehmend CO2 und andere klimaschädliche Gase ausgestoßen. Neben der Landwirtschaft und Industrie mit energieintensiven Verfahren tragen auch Privathaushalte durch Ernährung, Wohnen und Mobilität nicht unerheblich zu den Treibhausgasemissionen bei.

Der Eintrag dieser Gase in die Atmosphäre verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt und führt zu einer globalen Erwärmung. Diese ist verantwortlich für einen Wandel des Klimas, eine Häufung von Extremwetterereignissen und eine Verschiebung der Jahreszeiten mit Auswirkungen, die auch im Regionalverbandsgebiet spürbar sind. So kommt es in den Sommermonaten beispielsweise vermehrt zu Überhitzungen in städtischen Siedlungsgebieten und längere Trockenperioden haben Auswirkungen auf Landwirtschaft und Natur [Regionale Klimaanalyse - Kursbericht, S. 9].

Das oft genannte Ziel einer Begrenzung des Anstiegs der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C [Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Abkommen von Paris] bedeutet konkret, dass 2010 bis 2050 weltweit nur noch 750 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen werden dürften. Das Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgas­emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 % zu senken, wurde verfehlt [Klimaschutzbericht 2017 des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, S. 7]. Umso wichtiger ist es, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um so schnell wie möglich die Emissionen zu senken.

Die Deutschen liegen mit 9,3 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Bürger und Jahr deutlich über dem weltweiten Durchschnitt [Masterplan 100 % Klimaschutz für den Großraum Braunschweig - Kurzfassung, S. 25].

Für die Einwohner des Verbandsgebietes wurde im Masterplankonzept  ein durchschnittlicher Wert von 6,8 Tonnen pro Kopf und Jahr (ohne Großindustrie) errechnet [Masterplan 100 % Klimaschutz für den Großraum Braunschweig - Kurzfassung, S. 25]. Zieht man die Großindustrie hinzu, steigt der Wert im Großraum Braunschweig auf 16,9 t/a pro Einwohner und liegt damit über dem Bundesschnitt. Der Weg zu klimaverträglichen 1 Tonnen pro Bürger und Jahr ist damit noch weit [Umweltbundesamt: Klimaneutral leben – die CO2-Bilanz im Blick]

Klimaschutz auf regionaler Ebene

Der Regionalverband Großraum Braunschweig geht in Zusammenarbeit mit den Kommunen (fünf Landkreise und drei kreisfreie Städte), den Unternehmen der Region und der Zivilgesellschaft den Klimaschutz auf regionaler Ebene an. Dabei ist er insbesondere in seinen Aufgabenbereichen Regionalplanung und Verkehr im Klimaschutz aktiv. Darüber hinaus unterstützt er die Klimaschutz-Aktiven in der Region durch Beratung, Vernetzung und Unterstützung bei der Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit.

Masterplan-Richtlinie

Mit der „Masterplan-Richtlinie“ fördert das Bundesumweltministerium (BMUB) Kommunen, die bis 2050 ihre Treibhausgasemissionen um 95 % und den Endenergieverbrauch um 50 % gegenüber 1990 senken wollen. Ziel der Richtlinie ist es, für verschiedene Siedlungsstrukturen in Deutschland modellhaft aufzuzeigen, wie der Weg hin zu 100 % Klimaschutz exemplarisch aussehen kann. Im Jahr 2013 hatte der Regionalverband bereits ein Regionales Energie- und Klimaschutzkonzept (REnKCO2) erstellt. Darauf aufbauend bewarb sich der Verband auf die Teilnahme an der Masterplan-Richtlinie. Und zwar erfolgreich: Seit 2016 ist der Regionalverband Großraum Braunschweig eine von 22 Masterplan-Kommunen, die in der zweiten Runde am Fördervorhaben beteiligt sind. Die Projektlaufzeit ist auf vier Jahre angelegt: In den ersten 12 Monaten des Förderzeitraumes wurde das Masterplankonzept in einem breiten zivilgesellschaftlichen Prozess und unter Einbeziehung aller relevanten Klimaschutzakteure erstellt. Im Mai 2018 wurde der Masterplan durch das höchste kommunale Gremium, die Verbandsversammlung, beschlossen. Seitdem werden die ersten Maßnahmen des Masterplans umgesetzt.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Masterplan-Richtlinie sowie eine Auflistung aller Masterplankommunen.